Der Segler – Kalligramm

Dies ist die deutsche Übersetzung des Gedichts Le Voilier, wieder in Form eines Kalligramms.

Der Segler

Des Ostwinds Hauch blähte das Tuch, die Leinen lösten sich,
im stillen Morgengrauen erzitterte das Segel.
Mit einem sehnsuchtsvollen Röcheln verließ er die Fahrrinne,
und sein Bug zerschnitt die widerspenstige Woge.
Das Stampfen ließ den Rumpf ächzen;
die Wanten klagten im zarten Schweigen.
Das Gouvernail – unbeirrt – zeichnete den Kurs, ohne Umweg oder Wiederkehr;
Indessen hielten die Bullaugen die Erinnerung der verwaisten Küste fest.
II
II
Sein Lehen wich zurück - mit unergründlicher Scheu.
II II
Ungeduldig bäumte sich der Wind auf – die Fock knallte scharf.
Eine trotzige Gischtträne klammerte sich daran.
Sie gab nach – einen Augenblick noch verzögert durch
die raue Bordwand – bevor sie sich im Meeresabgrund verlor.
Ein Tau knarzte sein trübsinniges Lied, ein Seufzer eines schweren Versprechens.
Vom feurigen Böen gepeitscht, zog sich sein entschlossenes Kielwasser
ins Grau des Vergessens. Sein Schatten dehnte sich in jener blauen Stunde,
gen Horizont, in Aquarell -- Lavendel und Tinte.
Doch hinter sich, verschmolzen mit der Morgenröte,
glaubte er den Hauch eines Blickes zu spüren,
für immer abgewandt.


Jean-Christophe Berthon

Auch hier muss ich am Layout meines Blogthemas arbeiten, da es die Darstellung des Gedichts in Form eines Kalligramms unterbricht, vor allem auf Mobilgeräten.

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